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27 Januar 2009

Pusteblume!!

24 Januar 2009

Widersteh, wenn du kannst!

"Den Teufel im Leib"

In der Uni, kurz nach Vorlesungsbeginn.


SIE: „Hey“

Ich: „Hey“

SIE: „Ist neben dir noch frei?“

Ich: „Hm.“

SIE: „Darf ich mich setzen?“

Ich: „Hm.“


Fünf Minuten später.

SIE: „Du?“

Ich: „Hm.“

SIE: „Ich muss noch mal kurz raus.“

Ich: „Hm.“

SIE: „Kannst du mal auf meine Sachen aufpassen?“

Ich: „Hm.“


Zehn Minuten später.

SIE: „ Da bin ich wieder.“

Ich: „Aha.“

SIE: „Danke. Fürs aufpassen.“

Ich: „Kein Problem!“

SIE: „Du?“

Ich: „Hm.“

SIE: „Ich war ja letzte Woche nicht da!“

Ich: „Aha.“

SIE: „Da weiß ich jetzt gar nicht, was ihr letzte Woche behandelt habt.“

Ich: „Aha.“

SIE: „Ob ich mir das wohl von dir kopieren könnte?“

Ich: „Hm.“

SIE: „Du?“

Ich: „Ja.“

SIE: „Gibt’s hier nen Kopierer?“

Ich: „…?“ „Ja. Gerade den Flur runter.“


Zehn Minuten Später.

SIE: „Danke.“

Ich: „ Ich hätt gern meine Aufschrift. Nicht die Kopie.“

SIE: „Oh. Sorry.“

Ich: „Ist ok.“

SIE: „Du?“

Ich: „Ja.“

SIE: „Ich war ja jetzt die letzten zehn Minuten nicht da.“

Ich: „Ja.“

SIE: „Ob ich wohl abschreiben könnte, was du in der Zeit aufgeschrieben hast?“

Ich: „Meinetwegen.“

SIE: „Du, aber ich kann deine Schrift total schlecht lesen! Was heißt denn das? Kannst du es mir mal bitte eben vorlesen?“

Ich: „ ….?!“


Titel: Den Teufel im Leib

Autor: Raymond Radiguet

Verlag: Aufbau- Verlag Berlin und Weimar

Preis: EVP 1, 85 M

19 Januar 2009

Laserdome

18 Januar 2009

"Die Unsterbliche"

Nicht enden wollende Angst. Oder auch Panik. Was überwiegt, oder ob ich überhaupt einen Unterschied zwischen beiden machen kann oder ob nicht doch beides ein unentwirrbares Knäuel zwischen den Schweißdrüsen ist, weiß ich gar nicht. Sie ist (sind?) jedenfalls da. Nachdem man im August die präzise Ankündigung gelesen hat, dass man Mitte Januar mit den Prüfungsergebnissen rechnen kann, sitzt man mit dem Kalender in der Hand ab dem 10. Januar am Fenster und spürt das Herz bei jedem vorbeifahrenden gelben Auto für einen Moment aussetzen. Bleibt dann eines mit Horn auf der Fahrerseite stehen, hofft man inständig, in den nächsten zwei Minuten kein Klingeln zu hören. Aus Kostengründen versendet das Ministerium ja nur die nicht bestandenen Ergebnisse per Übergabeeinschreiben an die Prüflinge. Und nachdem schon der Vermieter geklingelt hat, da er gerne einen Maler vorbeischicken würde, da aufgrund eingefrorener Heizungsrohre Eis am Fenster entstanden ist, was wiederum beim Aufwärmen geschmolzen ist und von der Tapete aufgesaugt wurde, die nun schwarz, lustlos und deprimierend von der Wand hängt, und kurz darauf der DPD (na wer weiß noch, wofür die Abkürzung steht?) das Paket der Oma vorbeigebracht hat, schwört man sich jedem, aber auch wirklich jedem, der es wagt in der Woche noch etwas per Einschreiben zu schicken, ohne Rücksicht auf Verluste und Verwandtschaftsgrade die aufblasbare Marianne in nicht neutraler Verpackung aus Russland zu schicken um zu zeigen, wie unangenehm das Klingeln des Postmanns sein kann.

Während der Bote aber jeden Tag aufs Neue am Briefkasten vorbeigeht ohne mir meine Ergebnisse dazulassen, frage ich mich, warum der Körper eigentlich solche Gefühle wie die Panik kennt. Ich lass mich vom Internet aufklären. Gut für Gefahrensituationen soll es sein, damit man schneller reagiert. Ist also Steinzeitmensch A vor 4000 Jahren im Wald spazieren gegangen und dann Steinzeitsäbelzahntiger B plötzlich aus dem Gebüsch gesprungen und hat laut „Buh!!“ gerufen hat Panik geholfen schneller wegzulaufen. Komisch. Bei meinen Vorfahren muss im Laufe der Evolution was schief gegangen sein. Einer von denen muss eine große Vorliebe für Kaninchen gehabt haben, denn ich würde wohl eher von plötzlichen Magenkrämpfen überrascht und periodischer Diarrhöe geplagt vorm Steinzeitsäbelzahntiger, der Schlange oder eben dem Postboten zusammenbrechen anstatt wegzulaufen. (Dabei fällt mir ein, dass es für alles eine DIN- Norm gibt – selbst für die Abflussrohre unserer Toiletten, damit die Durchschnittsausscheidung durchpasst. Ist die Welt nicht witzig?) Ist also nicht alles klug, was sich der Körper so ausgedacht hat. Fünf Tage und fünf Kilo später ist der Brief da. Ganz ohne Klingeln. Ist ein gutes Zeichen. Bestanden also der erste Teil. Der zweite folgt zugleich. Mündliche Prüfung in drei Wochen. Gegen ein horrendes Entgelt werden die Protokolle des Prüfers geholt und kopiert. Sätze wie: „Dr. Burner* liest während des Prüfungsgesprächs die Akte des Prüflings und ist dadurch abgelenkt.“ Oder „Dr. Burner stellt eine Frage auf die keiner der fünf Prüflinge eine Antwort erahnen kann, weshalb er selbst zu einem Monolog ansetzt und dann allen Prüflingen die Note ungenügend erteilt.“ helfen dem Magen nicht, sich unter Kontrolle zu halten. Gott sei Dank ist der nicht mein Prüfer, sondern der von dem Mädel das nun völlig eingeschüchtert am Kopierer neben mir steht.


* Der Name wurde aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen geändert.


Titel: Die Unsterbliche

Autor: Kai Meyer

Verlag: Heyne

Preis: € 8,95


13 Januar 2009

"Der größte Feind des Fortschritts ist nicht der Irrtum, sondern die Trägheit."

08 Januar 2009

"Ein reizender Job für eine Frau"

Wenn man frühs aufwacht und den eigenen Atem in Kringeln von sich wegfliegen sehen kann, sich kleine Stalagmiten am Fensterrahmen gebildet haben und der morgendliche Apfel schon Eiskristalle statt Wasser beinhaltet, dann weiß man: hier läuft was falsch. Donald Becker sagt es waren 26° unter null die Nacht. So kalt wie seit 20 Jahren nicht mehr. Und unsere Heizung war damit genauso überfordert wie sämtliche Autofahrer Deutschlands (denkt dran: erster Gang rein, Handbremse raus!) und Zoobewohner Thüringens. Auch wir sitzen jetzt auf dem Trockenen. Im Kalten. Die Heizung gibt keinen Mucks mehr von sich und ist zugefroren. Die Eilmeldung aus Russland, dass der Gastransport nach Europa nun ganz gestoppt wird gibt meiner Hysterie ihr übriges. Kann man mit Teelichtern heizen? Aber ich bin nicht ganz allein. Mein Vermieter stolpert nach der pflichtgemäßen Mängelanzeige aus dem Bett und steht fünf Minuten später panisch vor der Tür. Er bereut es wohl sich keine anderen Mieter geholt zu haben. Da nutzen auch fünf Jahre akribische Mülltrennung nichts mehr. Das herzliche Verhältnis ist dahin geschmolzen. Vorwürfe von links und rechts (ja, ich hatte die Heizung an, wer würde das nicht bei den Temperaturen und nein ich räume jetzt nicht mal eben auf, was geht dich das an wie ich lebe) nützen nichts- es gibt nur eine Lösung und die heißt: Heizlüfter. Dazu muss gesagt sein, dass ich kein Freund von denen bin. Besuche in der Pathologie und Bilder von verbrannten Menschen aufgrund der von diesen Teufeln verursachten Schwelbrände sind ins Gehirn gebrannt. Da ist mir der Erfrierungstod lieber – da wird einem wenigstens noch mal richtig schön warm (Kälteidiotie- ich danke meiner Professorin für diese Erkenntnis!) und man stirbt eins mit der Welt, als das man fies erstickt und dann auch noch nicht mal am offenen Sarg beweint werden kann. Man sieht dann ja furchtbar aus. Aber ich habe keine Wahl. Jetzt stehen zwei von den Ausgeburten der Hölle neben mir. Links und rechts und husten und pusten bis das Eis wegfliegt. Also hiermit eine Erläuterung an alle, die zugefrorene Leitungen auf ihrer Löffelliste stehen haben: es bedarf zweier Heizlüfter a 2000 Watt (Baujahr gefühltes 1950- die hat Stalin noch selbst zusammengezimmert!) und eines Föns a 200 Watt nebst diversen Kerzen und einem ununterbrochen laufenden Herd um die Heizungsrohre einer 42 qm Wohnung in 6 Stunden und 40 Minuten wieder langsam frei zu bekommen. Daneben der Nerven und des Adrenalins dessen es bedarf um jederzeit auf platzende Rohre und damit 70° heißes Wasser auf Füßen und Händen reagieren zu können. Grundkenntnisse in der Isolationstechnik zum An- und Abbau der Schaumstoffringe. Geduld für die Lüfter, um sie alle zehn Minuten auf ein mögliches Überhitzen zu überprüfen. Vier Wärmflaschen und drei Taschenwärmer um die eigenen Gliedmaßen warm zu halten. Am wichtigsten ist es aber die Contenance zu bewahren um den Vermieter nicht anzuschreien, der so hilfreiche Tipps gibt wie: „Es ist zu kalt in der Wohnung. Da ist ja immerhin schon Eis am Fenster!“ oder der nach der Aufforderung den Schimmel am Küchenfenster zu beseitigen zwei Jahre mit Tipps zum richtigen Lüften blockt (schriftlich, auf A4, im Pdf-Format und halbstündigen Referaten- schade, denn Power- Point unterstützt war es nicht), um vom Schornsteinfeger dann ob der späten Meldung gerügt wird (ja es lag ja gar nicht an uns, sondern am Schornstein!), was er dann großzügig und herzlich ermahnend an uns weiterreicht.

Humor ist, wenn man trotzdem lacht!


Titel: Ein reizender Job für eine Frau

Autor: P. D. James

Verlag: Wunderlich

Preis: € 5,00

06 Januar 2009

Geschwätzigkeit bringt Herzeleid

"Die Geheimloge"

Die besten Informationen erhält man nachts, 30 Minuten nach Mitternacht. Wenn alles schläft. Still ist. Einsam. Mit voll gefülltem Magen und einem halben Liter Wein im Blut hat man auch den Mut, dem es bedarf. Es hat frisch geschneit. Der Schnee knirscht erwartungsvoll unter den Schuhen. Mit nervöser Vorfreude und Spannung wird man zum Treffpunkt gezogen. Die frischen Abdrücke im Schnee weisen den Weg, die drei glimmenden Punkte in der Entfernung das Erreichen des Ziels. Wir tauschen nur Blicke aus in denen sich das Wissen widerspiegelt, dass wir alle dasselbe wollen: Nachtrodeln. Das Problem des mangelnden Gefährts wird mit einem behänden Griff zum Schlitten des schlafenden Nachbarkindes gelöst, um heute hier als erster Spuren zu hinterlassen. In dieser Stadt, auf diesem Berg. Wenigstens für eine Nacht.


Titel: Die Geheimloge

Autor: Scott McBain

Verlag: Knaur

Preis. € 8,90

03 Januar 2009

Guck nich so...

"Sonnenkreis"

Ich weiß nicht, was mir meine Funkuhr sagen will, wenn sie zehn Minuten vor null Uhr am Silvesterabend stehen bleibt und man sich so entweder am Fernsehprogramm oder am Raketenfeuerwerk orientieren muss um mitzubekommen, wann das neue Jahr angefangen hat. Da ich mich strikt geweigert habe den Fernseher laufen zu lassen, haben wir auf die zweite Alternative zurückgegriffen und uns so erst um viertel nach zwölf ein gesundes neues Jahr wünschen können, nachdem die Kamera schon fleißig gearbeitet hatte. Also so hat das Jahr auch gegen den Willen der Küchenuhr angefangen. Aber es ist auch im Jahr 09 alles so spektakulär, wie 08 aufgehört hat – nur um einige Grade kälter. Denn während ich noch vor zwei Wochen bei einer Temperatur um die null Grad im Oberhofer Schnee rodeln war, halten mich die 20 Grad unter Null nun hauptsächlich zu Haus. Geht es doch vor die Tür, sind die Menschen noch genauso lustig, wie letztes Jahr. Denn da steht man im Müller in der Spielzeugwarenabteilung und fragt die Verkäuferin, die gerade die neuen Faschingsmasken ausräumt, ob es denn hier auch Schleudern gibt, und bekommt zur Antwort: „Schleudern? Nee, also Waschmaschinen haben wir hier nicht!“ Und schon hab ich wieder was gelernt. Ich hätte die Frau nicht so aufs Glatteis der Doppeldeutigkeiten führen dürfen und wie Wikipedia mich jetzt aufgeklärt hat, heißt der gesuchte Gegenstand auch Zwille.

Genauso tollpatschig hingegen ist man selbst geblieben. Denn man muss schon einiges

können, um zu Hause festzustellen, dass man soeben zwei linke Schuhe gekauft hat anstatt des gedachten Paares. Da wird sich die Verkäuferin beim nächsten Umtauschgesuch wohl freuen, dass die Menschen noch immer lustig sind.

Die Welt dreht sich also auch in diesem Jahr genauso weiter – wenn auch nicht für meine Uhr, dann wenigstens für uns.


Titel: Der Sonnenkreis

Autor: Jörg Kastner

Verlag: Knaur

Preis: € 8, 95

02 Januar 2009

Lasst es krachen...




Ein gesundes Neues, all meinen Lieben!