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20 Juli 2009

Durchhänger

Draußen vor der Tür- die Zweite

Ich stand schon mal vor meiner Tür und bin nicht reingekommen. Von wegen mal schnell Brötchen holen. 30 Euro ärmer war ich dann. Aber gewonnen hab ich die Erfahrung, dass sich meine Wohnungstür innerhalb von zehn Sekunden mit der berühmten Kreditkarte öffnen lies. Alles, nur nicht sicher. Heut stand ich wieder vor der Tür. Mit dem feinen Unterschied, dass ich heut aber meinen Schlüssel in der Hand hatte. Wie mag das gehen? Jaaaa…das kann nicht jeder! Was man dafür braucht? Ganz einfach: eine geizige Vermieterin! Mehr nicht. Der Rest macht sich von allein. Da wird am neu renovierten Haus nämlich alles gemacht, nur das 40 Jahre alte Eingangstor nicht. Das bleibt erstmal noch. Und da alle Schlüssel für dieses antike Tor mittlerweile abhandengekommen sind, und niemand einen Ersatzschlüssel mehr hat, werden einfach andere ausgegeben. „Mit nem bissl Ruckeln kommt man schon rein!“.Ja ja..du vielleicht. Ich nicht. Ich steh wie der letze Vollidiot in meiner „Ich-geh-nur-mal-eben-vor-die-Tür-einkaufen“-Klamotte und einer Frisur, wie der Wind sie in 15 Minuten, mit einer Stärke von 29 km/h zurechtgezaubert hat, vor der Tür, beäugt von jedem der vorbeiläuft und mich für nen mittellosen Einbrecher hält, und rüttel wie eine Irre, laut fluchend an meiner Eingangstür. Mein Brot und den Salat in der Hand. Na das wird mir nachher schmecken! Ich überlege kurz, ob ich das Essen in meine Waschmaschine stelle, die da lachend neben mir auf der Straße steht, und mich auf die Suche nach einem Telefon mache. Denn mein Handy liegt, welch Wunder, noch auf meinem Schreibtisch. Ach, warum meine Waschmaschine auf der Straße steht. Die war böse und musste in die Ecke, um drüber nachzudenken, was sie Schlimmes gemacht hat. Hats nicht eingesehen. Denn, nachdem sie in mühevoller Kleinarbeit die zwei Etagen hochgehievt wurde, hat sie ne Blasenschwäche bekommen und drei Liter Spülwasser unter die neuen Badmöbel gespuckt. Naja, und zwei Wochen rumstehen und Wand angucken hat nicht geholfen. Deswegen muss sie weg. Die Waschmaschine ist tot. Es lebe die Waschmaschine! Lustig daran ist nur, dass ich bis vor drei Wochen noch keine eigene Waschmaschine hatte und nun bald die Zweite. Was für ein Fortschritt. Nuja…auf jeden Fall hab ich abgewogen, was weniger sinnlos aussieht. Entweder, dass Essen in die Waschmaschine zu werfen und sich mit Struwwelliesefrisur zu Fuß ne Telefonzelle zu suchen, an der man mit Kleingeld bezahlen kann oder, sich an das vorbeifahrende Motorrad zu hängen, um in den Vorgarten das Hausen nebenan zu kommen und von dort, den Salat über die Mauer werfend zu versuchen, sich selbst über die Mauer zu werfen. Um kurz zu machen:während ich noch überlege, höre ich einen Schlüssel. Und der dreht sich sogar. Erlöst! Von meiner Nachbarin, die meinetwegen immer noch keinen Stromzähler hat.

Titel: Draußen vor der Tür
Autor: Wolfgang Borchert
Verlag:rororo
Preis: 5,95 Euro

The street is on fire

17 Juli 2009

Ich will!

Missing link

http://www.eternalmoonwalk.com/

dann will ich mich auch mal am Verbreiten beteiligen.. ;)

15 Juli 2009

Kleiner Weltveränderer

...und noch ein Küsschen

Der Umzug in die neue, alte Heimat ist geschafft. Mit Freunden und guten Bekannten sind die Hürden überwunden. Neue Küchen a lá „das Runde muss ins Eckige“ in alte Grundrisse gebastelt. Alte Schränke ohne Ikeabeschreibung zusammengezimmert. Die alte Wohnung untapeziert in guter Erinnerung behalten, die neue vollrenovierte Wohnung freudig in Empfang genommen. Alles in allem, gut angekommen. Und viele neue Menschen hab ich dabei kennengelernt- kompetente Fachverkäufer und hübsche neue Nachbarn. Wobei beides seine Nachteile hat. Mein neuer Nachbar hat mein Alter auf dreißig geschätzt, was mich dazu brachte meine Haare mit intensiv grauabdeckender Haarfarbe zu überschütten und meinen Augen ne Doppeldosis Augencreme zu gönnen.
Dem Problem nicht aus dem Weg gehen konnte Sven, der nette Verkäufer beim IKEA. Und das is einer, der mir echt leidtat. Denn während ich meinen mir falsch verkauften Aktivkohlefilter umtauschte, saß Sven am Nebenschalter und war mit einem sparsamen Kunden geschlagen. Der kam mit einem Beutel voller leerer Teelichter an:
„Ich möchte die gern reklamieren!“
„Wieso?“
„Na die sind alle nicht hundertpro bis zum Boden abgebrannt!“
„Ja und?“
„Na mal angenommen ich tät jetzt bei allen den Rest Wachs rauskratzen, da bekäm ich sicher noch zwei bis drei Teelichter raus. Das kann doch nicht sein, dass ich dann den vollen Preis bezahlen muss, obwohl die anscheinend nicht ganz funktionieren!“
„Aber sie haben alle abgebrannt. Da können sie die doch jetzt nicht umtauschen wollen.“
„Na danke. So eine Reaktion hatte ich mir nicht erwartet. Da werde ich meine Teelichter von jetzt an eben woanders kaufen!“
Was ein Umzug nicht so für Begegnungen mit sich bringt. Dennoch gibt es die ein oder andere Sache, die ich in Jena vermissen werde:
- Den Irren der immer im Blaumann und mit nem halben Bauhelm rumrennt- ist doch viel sympathischer als so eine Schreitante!
- Freunde, die in zehn Minuten bei einem sein können
- Burgau und den Weg dorthin- nirgends gibt es so unscheue wilde Hasen
- Die Keksrolle
- Drei Meter Fußmarsch zur nächsten Tischtennisplatte
- 10 Meter Fußweg zum nächsten Wald
- Joggingstrecken, wie man sie sich nur wünschen kann
- Das Saaletal
- Einen Pizzaservice, wie ich hoffe, ihn auch in der neuen Stadt wieder zu finden
- Einen Ausblick der einen das Arbeiten müssen vergessen lässt
- Das Paradies
Dafür gibt es aber auch hier Dinge, die absolut charmant, liebens- und bewundernswert sind: - Den schönsten Dom Deutschlands
- Einen Balkon, so groß wie das alte Bad
- Venedig
- Die drei kleinen Schweinchen- aber alle in einer Holzhütte
- Einkaufen auch noch nach 20 Uhr und direkt im Nachbarhaus
- Mit dem Rad müssen keine Berge mehr überwunden werden, um aus der Stadt rauszukommen
- Einen Kräutergarten
- Und mal sehen, was da noch so kommt….

Titel: ..und noch ein Küsschen
Autor: Roald Dahl
Verlag: rororo
Preis: 7,95 €

13 Juli 2009

Nur nicht den Sand in den Kopf stecken..