Nur
um später einmal jammern zu können, habe ich dieses Mal meinen Silvesterabend
und mein Neujahr im Büro verbracht. Ich meine, das klingt ja noch drastischer
als die Geschichten die man sonst von sonntäglichen Strapazen hört, die man zu
Hause vorm PC verbringt anstatt draußen mit den anderen Kindern spielen zu
gehen. Und genau dafür macht man es doch. Nicht für die zwei Buchstaben, die
man sich an den Briefkasten schreiben kann. Auch wenn das natürlich dennoch
jeder macht. Nein, eigentlich tut man es für die Geschichten des eigenen Leidensweges,
den man bis dahin bestritten hat. Für Geschichten die stets anfangen mit „Du
hast es gut, aber ich…“ und enden mit „aber es hat sich ja gelohnt“. Tja, und
da ich meine Sonntage eigentlich lieber mit explodierender Watte auf dem Kopf, verschwommenen
Seejungfrauen, Flugübungen, Wassertreten oder halb angebissenem Käsekuchen verbringe,
musste ich mir ja auch mal eine Geschichte zulegen. Wenigstens eine. Klar,
Zeugen gibt’s dafür nicht. Aber die haben die anderen Kellerkinder ja auch
nicht. Dafür gabs ein mächtig gutes Gewissen, eine Kaffeemaschine nur für mich,
geplünderte Schokovorräte, die befriedigte Neugier beim Blick in die Jungstoilette,
einen Mordsgaudi beim um-die-Wette-auf-dem-Bürostuhl-durch-den-Gang-fahren mit
der Langeweile sowie einen Abgang mit Pauken und Trompeten als beim Verlassen
dann der Alarm aktiviert wurde und das Securityteam antanzen musste. Was haben
die sich gefreut. Guter Vorsatz fürs neue Jahr: Manche Dinge einfach mal
gelassener sehen. Und so bin ich, begleitet von einem Heer von hundert
Kranichen, die ihren Weg unerwartet aber wohl willkommen über die Feiertage zu
mir gefunden haben, gestartet.
Der
Titel ist gemopst bei Christopher Moore
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