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08 August 2009

Opfer der Telefonitis

Was waren wir noch vor zehn Jahren nicht für Helden, nur weil wir ein Handy hatten. Heute reicht ein Handy nicht mehr aus. Da hat man eins für die Arbeit, eins für die Familie, eins für gute Freunde, eins für Bekannte…..Und man verliert langsam den Überblick. Glaubt ihr nicht? Dazu folgende Geschichte von..nu ja, nennen wir ihn Trottel. Trottel ist auch stolzer Besitzer von mehreren Handys. Manche davon haben sogar eine Festnetznummer, was das Ganze nur noch verwirrender macht. Auf einem dieser Handys hat er einen verpassten Anruf. Die Nummer ist ihm völlig unbekannt. Um rauszufinden wem die gehört, geht er ins Internet auf die Gelben Seiten und sucht die Nummer. Er will ja wissen, mit wem er es zu tun hat, bevor er zurückruft. Aber in den Gelben Seiten ist die Nummer nicht zu finden. Was tun? Er fasst sich ein Herz und ruft die Nummer doch kurzerhand an. Aber er erreicht nur die Mailbox. Na so ein Glück. Da hat er guten Willen gezeigt. Mehr kann man ja nicht machen. Es dauert keine Minute und Trottel bekommt eine Nachricht. Ein entgangener Anruf. Das ist ja nicht zu fassen. Da ruft man nur mal kurz woanders an, und hat schon wieder einen entgangenen Anruf. Schon wieder dieselbe Nummer. Wie kann das denn nun wieder sein…Na, wer kann sich jetzt schon denken, was der Fehler von Trottel ist? Richtig! Trottel kennt seine eigene Nummer nicht. Und das am Anfang, das war gar kein entgangener Anruf. Nein, das war schlichtweg ein verdrücken auf der Riesentastatur. Er ist nicht bei den entgangenen Anrufen gelandet, sondern bei den letztgewählten Nummern. Und seine eigene Nummer stand da, weil er eigentlich eine andere seiner eigenen Nummern anrufen wollte, da dieses Handy dummerweise verschollen war und es mittels Klingeln in der Wohnung gefunden werden sollte.
Jeder sollte einen Trottel haben. Da gibt’s immer was zu lachen.

Titel: Opfer der Telefonitits
Autor: Charles Bukowski
Verlag: dtv
Preis: 3,10 Euro

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