
21 Juli 2008
19 Juli 2008
"Wächter des Kreuzes"
Seit gut einem Jahr haben wir nun also neue Nachbarn. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Im nun neuen, renovierten aber ehemaligen theologischen Studentenwohnheim. Seit einem Jahr klingeln nun auch regelmäßig die bibeltreuen Christen bei uns, um mit uns darüber zu diskutieren, warum sich denn immer weniger junge Menschen Gott zu wenden. Mag ich gar nicht glauben, wenn ich mir grad Sydney anschaue, wo der Papst wie ein Popstar mit Vorband angekündigt wird. Nun ja… unsere Nachbarn: man stelle sich ein Riesenhaus vor, mit Fenstern so groß wie Fußballfelder ohne Gardinen. Der Tagesablauf ist also sowieso schon von jedem wahrnehmbar. Aber der gestrige Abend hat’s auf die Spitze getrieben. Nicht das der Kleintransporter der sich durch die überparkte Straße zwängte schon komisch anmuten ließ was hier passieren mag- nein, stutzig wurde man erst, als sich die geschätzten 25 Personen, die geladen waren, daran machten von eben diesem zwei 8- Meter- Tannen zu laden um sie jeweils rechts und links neben dem Eingangstor aufzustellen und anzubinden. Keine Gardinen und kein Zaun und dann das. Warum? Je später der Abend, desto besser die Stimmung in Nachbars Garten. Ein Lagerfeuer wird gezündet, der Knüppelteig verzehrt. Alle stellen sich Hand in Hand im Kreis ums Lagerfeuer. Es ist faszinierend. Man möchte Campingstuhl und Wein schnappen um sich auf den Bürgersteig zu setzen, damit man nichts verpasst. Zu offensichtlich? Wohl…dennoch, die Unterhaltung folgt: sie fangen an zu singen. Aber sie wären nicht unsere Nachbarn, wenn sie einfach nur singen würden. Nein, es geht im Kanon! Dreistimmig! In Sopran! Mein persönliches Highlight: 23:08 Uhr. Ich hab noch nie, nie, nie „Lollipop, Lollipop“ dreistimmig und in Sopran gehört. Ob die meine Wunschliste annehmen würden? So absurd das Ganze ist- man kann nicht aufhören hinzuschauen. Wie bei einem Unfall. Gegen 23: 30 Uhr fängt es in Strömen an zu regnen und alles verzieht sich nach drinnen zur Discokugel. Ein Summen verrät mir, dass sie dennoch weiter singen. Aber ich kann endlich schlafen. Vielleicht gibt es ja doch einen Gott. Fragt sich nur, auf wessen Seite er steht…
Titel: Wächter des Kreuzes
Autor: Matilde Asensi
Verlag: dtv
Preis: € 14, 50
17 Juli 2008
"23"
23 magic, if you can change your life
Your tainted heart, my tainted love, repent now
How many times ?
As long as you live, how many times ?
The world will go around
He was a friend of mine, he was a son of god ... he was a son of a gun
23 seconds, in you I see a chance
23 magic, if you change the name of love
Your crazy heart, my crazy love, repent now
How many times ? As long as you wish
How many times ? The world will go around
How many times ? As long as you want
How many times ? The world will go around
He was a friend of mine, he was a son of a gun ... he was a son of god
Artist(Band):Blonde Redhead
08 Juli 2008
27 Juni 2008
Die göttliche Komödie
Platz 10
Wir haben eine gut intrigierte Mannschaft.
Lothar Matthäus
Patz 9
Wenn man zu früh auf Andere schaut, vergisst man, das Wesentliche aus den Augen zu verlieren.
Jens Nowotny
Platz 8
Die Kroaten sollen ja auf alles treten, was sich bewegt - da hat unser Mittelfeld ja nichts zu befürchten...
Berti Vogts (vor dem WM-Spiel gegen Kroatien)
Platz 7
Da kam dann das Elfmeterschiessen. Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir lief's ganz flüssig.
Paul Breitner
Platz 6
Mein Problem ist, dass ich immer sehr selbstkritisch bin, auch mir selbst gegenüber.
Andreas Möller
Platz 5
Haß gehört nicht ins Stadion. Solche Gefühle soll man gemeinsam mit seiner Frau daheim im Wohnzimmer ausleben.
Berti Vogts
Platz 4
Abseits is', wenn dat lange Arschloch zu spät abspielt.
Hennes Weisweiler in Anspielung auf Günther Netzer
Platz 3
Wenn wir hier nicht gewinnen, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt.
Rolf Rüßmann
Platz 2
Der springende Punkt ist der Ball.
Dettmar Cramer
Platz 1
I'm a German record-player.
Lothar Matthäus
Titel: Die göttliche Komödie
Autor: Dante Alighieri
Verlag: Reclam
Preis: € 9,60
23 Juni 2008
22 Juni 2008
Der Seitensprung
Hin und zurück. Hin und zurück. Hin und zurück. 300 Kilometer insgesamt. Und pünktlich diesmal. Aus den durchschnittlichen dreißig Minuten Verspätung werden null. Die Lufthansa folglich um 11, 75 Minuten geschlagen. Nur das Wetter…na ja, das spielt nicht mit. Die Schafe frieren auf den Feldern. Aber irgendwas stört ja immer. Wird’s nichts mit dem Grillen zum Sechzigsten bzw. Dreiunddreißigsten. Und nein, kalt ist mir nicht. Bin nur genervt. Zwanzig Euro Trinkgeld und unser Tisch ist weg. Da weht aber ein eiskalter Wind durch deinen Arbeitsvertrag (http://de.youtube.com/watch?v=ieVDNByEIac&feature=related). Genauso, wie durch den Keller, indem wir jetzt sitzen. Hans meldet sich zu Wort. Wie immer. Ich würde ihn eigentlich fast vermissen, wäre er in so einer Situation mal ruhig. Aber wie es mit allen unangenehmen Dingen ist: sie kommen, wenn man sie am wenigsten braucht. Selbst beim unerwarteten Einzug ins Halbfinale. Wir sollten un
s alle glücklich schätzen Zeuge von Ballacks sowohl außergewöhnlichen als auch überraschenden Fähigkeiten (http://www.fanline08.at/de/?p=1375) geworden zu sein. Das kann wohl außer ihm keiner! Auch wenn er mit Ronaldos Sixpack nicht mithalten kann, wie Dunja beim Morgenmagazin weltbewegend festgestellt hat. Ihr seid auch nicht mehr, was ihr mal ward. Nun gut- wir warten mit Spannung auf den kommenden Mittwoch, erleichtert nicht in einer Großstadt wie Berlin oder Köln zu leben.
Ach ja: eine halbe Stunde voller Unschlüssigkeit im Zeitungsladen hat dafür gesorgt, dass nun noch zwei Zeitschriften im Rennen sind. Die allmontalich erscheinende P.M. (S….nein, Scherz!) und die großartige aber dukatenfressende GEO. Bleibt es zu entscheiden, welches Wissen interessanter erscheint: das um die Wiederauferstehung des Beutelwolfes sowie den wilden Blümchensex der Wespenmännchen von heute oder den Untergang der Erde durch ein selbstfabriziertes schwarzes Loch noch in diesem Jahre. Aber das eine getroffen werden muss ist klar, denn die schlechtesten Entscheidungen sind die vermiedenen!
Titel: Der Seitensprung, aus: Liebesfluchten
Autor: Bernhard Schlink
Verlag: diogenes
Preis: € 9,9020 Juni 2008
"Selbs Justiz"
Die Entscheidung ist gefallen. Kein Glücksgefühl, keine freudige Erwartung. Nichts singt und klingt. Sollte es das? Der Mund verschlossen. Falsche Worte sind zu vermeiden. Das Herz umklammert. Es soll nicht verloren gehen. Die Füße schwer. Für große Schritte momentan nicht zu gebrauchen. Der Verstand am anderen Ende der Welt. Er gehört zurück geholt. Die Flucht nach vorn macht Angst. Ich schnall mich an.
Autor: Bernhard Schlink
Verlag: diogenes
Preis: € 9,90