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25 November 2009

Scheintot

Musik ist wie eine Therapie. Jeder hat seine Eigene, speziell für ihn Zusammengestellte. Akribisch ausgewählt von demjenigen, der einen am besten kennt. Und das ist gut. So bekommt man den Hintern hoch und nimmt sich die Möglichkeit wenigstens für ein Wochenende, einen Tag, eine Stunde aus der Realität zu entkommen. Man gönnt sich selbst ein bisschen Freiheit, ohne Rücksicht auf Möglichkeiten. Fühlt sich wie Feuer, das unkontrolliert wütet und genährt wird von Fingern an Bässen, Mündern an Mikrofonen und Füßen in Bewegung. Fühlt sich wie Erde, für immer hier und jetzt. Fühlt sich wie Wasser, eins mit der Menge, die ihren Weg findet, egal welchen sie einschlägt. Stetig in Bewegung. Ohne Grenzen. Fühlt sich wie der Wind, leicht aber mit gewaltiger Kraft und kann sich so durch die fremde Stadt wälzen, vorbei an den Ritzen der Wirklichkeit, um am anderen Ende einer unbekannten Straße zum Ruhen zu kommen. Man merkt, dass man lebt und nicht nur funktioniert. In diesem Sinne-packt die Hände aus den Taschen und statt dessen die Ohropax hinein. Denn nicht nur ein Herz das schmerzt lebt, Gleiches gilt auch für die Ohren.

Titel: Scheintot
Autor: Tess Gerritsen
Verlag: blanvalet
Preis: € 8,95

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