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01 Januar 2014

A dirty job



Nur um später einmal jammern zu können, habe ich dieses Mal meinen Silvesterabend und mein Neujahr im Büro verbracht. Ich meine, das klingt ja noch drastischer als die Geschichten die man sonst von sonntäglichen Strapazen hört, die man zu Hause vorm PC verbringt anstatt draußen mit den anderen Kindern spielen zu gehen. Und genau dafür macht man es doch. Nicht für die zwei Buchstaben, die man sich an den Briefkasten schreiben kann. Auch wenn das natürlich dennoch jeder macht. Nein, eigentlich tut man es für die Geschichten des eigenen Leidensweges, den man bis dahin bestritten hat. Für Geschichten die stets anfangen mit „Du hast es gut, aber ich…“ und enden mit „aber es hat sich ja gelohnt“. Tja, und da ich meine Sonntage eigentlich lieber mit explodierender Watte auf dem Kopf, verschwommenen Seejungfrauen, Flugübungen, Wassertreten oder halb angebissenem Käsekuchen verbringe, musste ich mir ja auch mal eine Geschichte zulegen. Wenigstens eine. Klar, Zeugen gibt’s dafür nicht. Aber die haben die anderen Kellerkinder ja auch nicht. Dafür gabs ein mächtig gutes Gewissen, eine Kaffeemaschine nur für mich, geplünderte Schokovorräte, die befriedigte Neugier beim Blick in die Jungstoilette, einen Mordsgaudi beim um-die-Wette-auf-dem-Bürostuhl-durch-den-Gang-fahren mit der Langeweile sowie einen Abgang mit Pauken und Trompeten als beim Verlassen dann der Alarm aktiviert wurde und das Securityteam antanzen musste. Was haben die sich gefreut. Guter Vorsatz fürs neue Jahr: Manche Dinge einfach mal gelassener sehen. Und so bin ich, begleitet von einem Heer von hundert Kranichen, die ihren Weg unerwartet aber wohl willkommen über die Feiertage zu mir gefunden haben, gestartet.

Der Titel ist gemopst bei Christopher Moore

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