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10 Mai 2009

Die Welt ist nicht immer Freitag

Es ist Muttitag und es werden neben den Muttis auch wieder die Blumenlädenbesitzer und die Pralinenhersteller glücklich gemacht. Auf dem Rückweg im Zug freut man sich, dass die überfüllte Studentenstrecke nur noch zwei Monate unser Weg ist. Zug fahren fetzt ja auf Dauer nicht. Vor allem nicht, wenn man sich jede Woche aufs Neue um einen Sitzplatz prügeln muss. Da ist es immer gut, wenn die 30 Minuten rum sind und man ins Gespräch vertieft nach Hause laufen kann.
„Darf ich dir deine Tasche abnehmen?“
Pause.
„Moment…wo ist denn eigentlich meine?“
Tja…die ist dann wohl im Zug liegen geblieben. Und fährt jetzt nach Altenburg. Wird sie mal die Welt sehen. Hoffentlich denkt nur keiner, dass sie für ein geplantes Attentat dort platziert wurde. Den Fall hatten wir ja schon einmal.
Die Internetseite der Bahn ist wenig übersichtlich und wenig hilfreich, aber man ist es ja gewohnt, bei der Bahn mehr Geduld haben zu müssen und so findet man auch irgendwann eine Servicenummer.
„Bahn Regioservice Südost. Guten Tag.“
„Ja ich hab gerade meine Tasche im Zug liegen lassen.“
„Hmm….welcher Zug denn?“
„Von Erfurt Richtung Altenburg, Ausstieg in Jena gerade eben.“
„15. 50 Uhr?“
„Ja.“
„Regionalexpress 3629?“
„Ähm…wahrscheinlich, wenn sie's sagen.“
„Hm.“
Stille am anderen Ende der Leitung.
„Ich muss erstmal gucken ob überhaupt jemand von uns auf dem Wagen ist. Ich werde sie dann demnächst zurückrufen.“
Hm…das ist ja interessant. Es ist also nicht immer jemand von der deutschen Bahn auch „auf dem Wagen“. Was auch immer sie damit sagen will. Nun ja, am Ende vom Lied wird uns die Tasche auf der Rückfahrt des Zuges vom Schaffner aus dem Wagen geworfen und wir können uns freuen, dass unsere Bettwäsche wieder bei uns ist!

Titel: Die Welt ist nicht immer Freitag
Autor: Horst Evers
Verlag: rororo
Preis: 7,95 €


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